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Samstag, 4. Januar 2014

Jahresgala 2013

3 Kommentare:
 
Ladys and Gentleman,
Alex' Spionage-Dezember ist zu Ende und hier ist er endlich, mein kleiner Rückblick auf das Jahr 2013. Es hat lange gedauert, aber besser spät als noch später präsentiere ich euch meine Filme des Jahres, wenn das Mal nichts ist, junge junge.


Die Regeln sind sowohl einfach, als auch dumm: Es gelten nur die Filme, die ich auch wirklich dieses Jahr im Lichtspielhaus gesehen habe, demzufolge stehen 31 verschiedene Titel zur Auswahl. Diese reichen von Hirnzellen verbrennenden Meisterwerken ala 'Elysium' oder 'Iron Man 3' bis zur absoluten Nische wie etwa Polanskis verzwicktes Kammerspiel 'Venus im Pelz'. Dieses System hat den klaren Vorteil, dass man sich Kommentaren wie: "'Faaast and 2 Furiooous' ist aber fiel geiler, wegen den geilen Autos und den geilen WeibOOrn und den geilen Explosionen!!!1", gar nicht erst zu stellen braucht, denn die Wahrscheinlichkeit, dass ich diesen Film im Kino gesehen habe ist doch recht marginal. Aber genug der Schwafelei, hier ist meine persönliche Top 5 der Filme 2013: 


(*Trommelwirbel*)

Platz 5 - Only God Forgives (Nicholas Winding Refn)


Auf das Holztreppchen schafft es Nicholas Winding Refns schweigsames Neon-Drama 'Only God Forgives'. Das ganze wurde hier im Blog zwar schon behandelt, aber ich verliere gerne nochmals ein paar Worte zum wohl sperrigsten Film des Jahres. Was macht Only God Forgives so besonders, warum Platz 5? Naja, ganz einfach, der Film reißt gleich zu Beginn seinen Mittelfinger empor und reibt diesen dem Zuschauer genüsslich 90 Minuten lang in sein Gesicht. Von Links nach Rechts, von Rechts nach Links. Gerade Filmexperten, die sich Filmexperten nennen, weil sie Refns Vorgängerfilm 'Drive' gesehen haben, müssen regelrecht schockiert über den Neontrip durch Bangkok gewesen sein. Ein verstörender Gossling, eine verwirrende Geschichte und bedeutungsschwangere Bilder. So extrem perfekt fand ich Only God Forgives ehrlicherweise übrigens gar nicht, der Film beschäftigt dich aber noch Wochen nachdem du völlig verdutzt das Kino verlassen hast und das macht große Filme aus. Kunst soll ja keine Antworten geben, sondern Fragen stellen. Außerdem muss die Anarchie, die Refns Werk versprüht gehuldigt werden, deswegen Platz 5. Anderenfalls würde hier Tarantinos 'Django Unchained' stehen. Streng genommen wäre letzterer in meinen Augen wohl der bessere Film, aber Tarantinos neuestes Werk ist irgendwie, naja, wie soll ich sagen, zu vorhersehbar geworden. Versteht mich nicht falsch "Django" ist ein fantastischer Film, aber eben nur ein guter Tarantino, daher nur den imaginären Platz 6 für 'Django Unchained'.

Platz 4 - 00 Schneider - Im Wendekreis der Eidechse (Helge Schneider)


Auf dem anderen Holztreppchen (diesmal aus feinstem Mahagoni) findet sich Helge Schneiders Kriminalfilm '00 Schneider - Im Wendekreis der Eidechse' wieder. "Ich wurde nicht als Kommissar geboren, ich musste diesen Beruf erst erlernen." Es ist einfach herrlich Helge wieder auf der großen Leinwand zu sehen, wer bereits einen anderen Schneider-Film gesehen hat, weiß was ihn erwartet. 90 Minuten höchst professionell unprofessionell produzierter Stuss in Reinform. "Alle 400 Jahre wird ein Eidechsenmensch geboren, die Frage ist nur, ob er in dieser Gesellschaft überleben kann" merkt der Kommissar folgerichtig an und eben dieser  Eidechsenmensch hat beim Kiosk um die Ecke Mettbrötchen und Kippen geklaut, ein klarer Fall für den Kommissar. So entwickelt sich langsam ein epischer Handlungsstrang um gestohlene Hühner, Mandarinen, Tanten aus Amerika und natürlich Fluppen. Denn was wäre schon ein 00 Schneider- Film ohne übermäßigen Zigarettenkonsum? Vermutlich kein 00 Schneider Film. Entweder man findet Helge nicht lustig oder man vergöttert ihn. Eigentlich hatte ich gehofft, dass Edgar Wrights "The Worlds End" an dieser Stelle steht, aber Helge ist einfach zu fantastisch. Bestes Zitat des Films: "Kannst du mir diesen Fußabdruck analysieren? - Ja, starker Raucher, ungefähr 80 Kilo schwer, schwarze Haare." Oder nein: "Das ist Roy Ernest Faustcamper, Erfinder der Polizei." oder nein, warte: "Das ist aber ein schönes Gelände hier, ein wirklich schönes Gelände, ja das ist aber ein wirklich schönes Gelände hier". Selten so gelacht.


Platz 3 - Gravity (Alfonso Cuarón)


Der Kinofilm des Jahres ist Gravity, keine Widerworte. Alfonso Cuaróns 'Open Water' in Space ist technisch einfach zu beeindruckend, um ihn nicht im Kino zu sehen, da ist es auch egal wenn der Hobbit in 48 Frames läuft und Sherlock Holmes zum Drachen macht, was in Gravity gezeigt wird ist einfach einmalig. Zwar schwächelt Sandra Bullocks und George Clooneys Weltraumtripp gegen Ende ein wenig, was bis dahin aber alles passiert ist macht das locker wett. Ich meine, wann habt ihr schon einmal eine 15 minütige Plansequenz mit frei schwebender Kamera gesehen? Natürlich hat da Freund und Helfer CGI nachgeholfen, aber hey, vergleichbares habe ich trotzdem noch nie gesehen, ich musste meine Kinnlade wirklich festhalten. Mehr davon bitte Herr Cuarón!




Platz 2 - The Place beyond the Pines (Derek Cianfrance)


Meine Überraschung des Jahres und schon wieder Ryan Gossling. Silber geht an 'The Place beyond the Pines', der einfach nur in jeder Hinsicht wunderbar gelungen ist. Besonders anzumerken ist hierbei die perfekte Werbekampange, die im Grunde nur mit den Zuschauern gespielt hat und sie in eine völlig falsche Richtung führte. Anstatt Ryan Gosslings Action-Drama 'The Place beyond the Pines' zu sehen, durfte ich in den Mafiafilm-esquen 'The Place beyond the Pines" gehen, in dem sogar Ryan Gossling mitspielte. Juhu. Ich will den großen Kniff von TPbtP (wie wir cool People sagen) an dieser Stelle nicht vorwegnehmen, aber die simple Geschichte vom White-Trash Vater, der Banken ausraubt, um für sein Kind auszusorgen entwickelt sich zu etwas Größerem und auch Erwachsenerem als man dass zunächst glauben mag. Die Szene von der wohl jeder nach dem Film gesprochen hat kam so überraschend, traf so gut und setzte Meiner Meinung nach den Grundstein für einen modernen Klassiker. Auch technisch gibt es rein gar nichts zu meckern, die Optik des Films stimmt einfach. Gerade die Anfangsszene dürfte bereits in den nächsten Simpsons-Staffeln als Couchgag verwurstet werden. Selten wurde das Thema Schuld so gut behandelt, ich würde gerne mehr sagen, aber das würde zu viel vorwegnehmen. Solltet ihr den Film noch nicht gesehen haben, guckt ihn euch bitte an, aber informiert euch nicht weiter über den Film.

Platz 1 - Inside Llewyn Davis (Ethan und Joel Coen)  



Ironischerweise ist gerade mein Lieblingsfilm des Jahres der Einzige, von dem ich kein Kinoticket habe. Glücklicherweise konnte ich den Film im Zuge einer Moviepilot-Preview bereits vor Kinostart und im O-Ton schauen, was sich wirklich gelohnt hat. Für Leute die mich kennen dürfte es wohl kein Geheimnis sein, dass ich affin für Folk-Musik und Coen-Filme bin. Kein Wunder dass ich von Inside Llewyn Davis so begeistert bin. Warum ist eigentlich noch niemand auf die geniale Idee gekommen einen Weichzeichner auf das Bild zu legen anstatt den Film in Schwarz/Weiß zu drehen? Ich fordere mehr Filme mit Katzen, John Goodman, Folk und Justin Timberlake der sich selbst spielt. Prost Mahlzeit, wer mehr wissen will, der guckt mal HIER, da hab ich ein paar Seitchen zu Inside Llewyn Davis geschrieben.





Puhh hätten wir das hinter uns


Achja, Musik gabs ja dieses Jahr auch noch, hier einfach meine Top 8, weil eine Top 10 zu langweilig ist und eine Top 5 zu wenig ist. Kommentare sind wärmstens erwünscht, ihr habt Geheimtipps, Lieblingsfilme, oder gar den neuen Sound im letzten Jahr entdeckt? Bitte kommentieren, auch wenn es Elektrolore sein sollte:


Platz 8.
Rob Lynch - All These Nights In Bars Will Somehow Save My Soul





Platz 7.
Queens of the Stone Age - ... Like clockwork



Platz 6.
Turbostaat - Stadt der Angst



Platz 5.
Love A - Irgendwie





Platz 4.
Tim Vantol - If We Go Down, We Will Go Together




 Platz 3.
Thees Uhlmann - #2




 Platz 2.
Frank Turner - Tape Deck Heart




Platz 1. 
Tocotronic - Wie wir leben wollen







3 Kommentare:

  1. ...Like Clockwork nur auf der 7? Are you f*ckin' serious?

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    1. War mir zu ruhig, ich brauch da eher 'Songs for the Dead', aber '...Like Clockwork' ist natürlich schon sehr geil.

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  2. Turbostaat und Love A in deiner Top 8...du musst ein guter Mann sein. ;)

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